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Eckartsbrunn 27
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Fax: 07236 / 8040-8

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Lexikon

Parameterwerte

Parameterwerte sind zulässige Höchstkonzentrationen, die laut Gesetz (Trinkwasserverordnung 2001) nicht überschritten werden dürfen. Die Parameterwerte sind besonders niedrig angesetzt, damit auch bei lebenslangem, täglichem Genuss des Wassers keine gesundheitlichen Schäden auftreten.

Indikatorparameterwerte

Indikatorparameterwerte sind Richtwerte, die Gehalte an Inhaltsstoffen angeben, bei deren Überschreitung zu prüfen ist, ob bzw. welche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung einer einwandfreien Wasserbeschaffenheit erforderlich sind.

Eine Überschreitung eines Indikatorparameterwertes bedingt nicht automatisch den Verlust der Trinkwassereignung.

Chemische Kenngrößen

Calcium & Magnesium

(Indikatorparameterwert: 400 mg/l Kalzium und 150 mg/l Magnesium)

Calcium (Ca) und Magnesium (Mg), die so genannten „Härtebildner“, sind in allen natürlichen Wässern enthalten. Beide Elemente werden bei der Grundwasserbildung aus dem Boden gelöst. Beispielsweise findet sich Kalzium in Gesteinen wie Kalk, Marmor, Kreide und Dolomit. 

Im menschlichen Körper ist Kalzium vor allem in Knochen und Zähnen gespeichert und verleiht ihnen Stabilität und Festigkeit. Kalzium ist zudem für eine normale Muskel- und Nervenfunktion essentiell und auch an der Aktivierung einiger Enzyme und Hormone beteiligt. 

Auch Magnesium ist als Mineralstoff für die Nervenfunktion und Muskelbewegung lebensnotwendig.

Chlorid

(Indikatorparameterwert: 200 mg/l)

Normalerweise enthalten Grundwässer nur geringe Mengen an Chlorid (bis 50 mg/l). Erhöhte Chloridwerte sind ein besonderer Indikator für den Eintrag von Abwasser kommunaler und industrieller Herkunft, aber auch für den Eintrag von Straßenabwasser infolge der Salzstreuung.

Bei der Verwendung von Enthärtungsanlagen (Ionentauscher) können hohe Chloridwerte auftreten.

Eisen & Mangan

(Indikatorparameterwert: 0,2 mg/l Eisen und 0,05 mg/l Mangan)

Eisen und Mangan sollen im Trinkwasser nur in geringsten Spuren enthalten sein, sonst färbt oder trübt sich das Wasser und es kann ein unangenehmer Geschmack auftreten; diese Stoffe sind aber nicht gesundheitsgefährdend.

Fluorid

(Parameterwert: 1,5 mg/l)

Fluorid ist in den meisten natürlichen Wässern nur in geringer Konzentration enthalten. Es fördert die Zahngesundheit und beugt in geringen Mengen (0,05 mg/kg Körpergewicht) der Bildung von Karies vor.

Kalium

(Indikatorparameterwert: 50 mg/l)

Geogen bedingte Kaliumüberschreitungen sind bis zu 50 mg/l zulässig. Kalium findet sich meist bis zu 5 mg/l in allen natürlichen Wässern. Ein erhöhter Kaliumgehalt ist in der Regel ein Hinweis für eine Verunreinigung durch Abwasser.

Natrium

(Indikatorparameterwert: 200 mg/l)

Natrium findet sich in allen natürlichen Wässern. Ein hoher Natriumgehalt kann Hinweis auf die Versalzung aus Straßenabläufen sein und hat insofern eine umwelthygienische Bedeutung. Auch nach Wasseraufbereitungsanlagen (z. B. Ionentauschern) können hohe Natriumgehalte auftreten.

Nitrat

(Parameterwert: 50 mg/l)

Nitrate befinden sich in kleinen Mengen in jedem Wasser (bis ca. 10 mg/l). Höhere Nitratgehalte sind ein Hinweis für den Grad der Belastung eines Bodens mit stickstoffhaltigen Stoffen und können großflächig, z. B. durch intensive landwirtschaftliche Nutzung (z. B. unsachgemäße Düngung) hervorgerufen werden. 

Erhöhungen können auch durch lokale Verunreinigungen (z. B. undichte Senkgruben und Kanäle, Versickerungen) kleinräumig verursacht werden. Trinkwasser mit einem Nitratgehalt von mehr als 50 mg/l ist für Säuglinge bis zum 4. Lebensmonat nicht geeignet. Abkochen hilft nicht!

Pestizide

(Parameterwert: 0,1 µg/l)

Pestizide sind Stoffe, die Pflanzen vor Schadorganismen schützen. Auf europäischer Ebene sind rund 350 Wirkstoffe genehmigt; die in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel und die darin enthaltenen Wirkstoffe finden Sie im amtlichen Pflanzenschutzmittelregister. Unter dem Begriff Pestizide sind im Trinkwasserbereich auch die diversen Abbauprodukte (Metaboliten) der Wirkstoffe subsummiert. 

Die Wirkung von Pestiziden für einen bestimmten Organismus einzustufen ist sehr komplex, da die Wirkungen der Stoffe in der Umwelt von ihrer Konzentration, Verweildauer und ihrer Eigenschaft mit bestimmten Stoffen zu reagieren oder von der Beschaffenheit des Bodens abhängt. Abhängig davon ist auch das sog. Leaching-Verhalten, das heißt, ob diese Stoffe von den oberen Bodenschichten gehalten werden oder mit dem versickernden Niederschlag ins Grundwasser gelangen können. 

Die Problematik mancher Pestizide besteht auch in deren Langlebigkeit (Persistenz). Der Parameterwert für Pestizide beträgt 0,1 µg/l (also 0,1 millionstel-Gramm pro Liter) laut Trinkwasserverordnung. Dieser Wert stellt einen strengen Vorsorgewert dar, um das Grund- und Trinkwasser möglichst frei von Pflanzenschutzmitteln zu halten. Der Parameterwert leitet sich indirekt von humantoxikologischen Bewertungen ab, es sind aber großzügige Sicherheitsspannen berücksichtigt, d. h. unmittelbare gesundheitliche Auswirkungen lassen sich von einer Überschreitung nicht ableiten.

pH-Wert

(Indikatorparameterwert: 6,5 – 9,5)

Der pH-Wert ist das Maß für den Säuregrad von Wasser und wird durch die Konzentration an freien Wasserstoffionen bestimmt. Natürlich vorkommende Wässer weisen üblicherweise pH-Werte von 5,5 bis 8,5 auf.

  • pH 0 bis 4 stark sauer
  • pH 4 bis 6,5 leicht sauer
  • pH 6,5 bis 7,5 neutral
  • pH 7,5 bis 9 leicht basisch
  • pH 9 bis 14 stark basisch

Der pH-Wert gibt einen Hinweis auf das Korrosionsverhalten des Wassers. So greift schon leicht saures Wasser metallische und zementgebundene Werkstoffe an, z. B. verzinkte Eisenrohre, aber auch Kupfer- und Asbestzementrohre sowie Beton. Zum Schutz der Anlagen ist saures Wasser daher zweckmäßigerweise aus technischen Gründen mittels Entsäuerung aufzubereiten und in den neutralen Bereich überzuführen.

Sulfat

(Indikatorparameterwert: 250 mg/l)

Sulfat kommt in verunreinigtem Wasser (Jauche, Harn und Deponieabflüsse) vor.

Höhere Sulfatgehalte können aber auch geologisch bedingt sein. Stark erhöhte Werte fördern die Korrosion und greifen unter anderem Beton an.

Wasserhärte

(Parameterwert: 50 mg/l)

Die Gesamthärte setzt sich aus der Carbonathärte (scheidet sich bei Erwärmung als Kalk ab) und der Nichtcarbonathärte (bleibt im Wasser gelöst) zusammen und ist die Summe aller Calcium- und Magnesiumionen im Wasser.

Die Wasserhärte wird in deutschen Härtegraden (°dH) angegeben. Eine zu geringe Härte kann zu korrosiven Eigenschaften des Wassers führen (z. B. Korrosion metallischer Leitungsrohre). Sehr hartes Wasser kann wiederum Kalkablagerungen in Geräten bewirken.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist eine höhere Wasserhärte jedoch positiv zu bewerten (Versorgung mit Calcium und Magnesium). Sie beugt Herz- und Gefäßerkrankungen vor und begünstigt die Zahn- und Knochenausbildung.

Einteilung der Wasserhärte:

  • 0 bis 5 °dH sehr weich
  • 5 bis 10 °dH weich
  • 10 bis 15 °dH mäßig hart
  • 15 bis 20 °dH mittel hart
  • 20 bis 30 °dH hart
  • größer als 30 °dH sehr hart 

Einteilung der Wasserhärte nach gängigen Waschmittelbezeichnungen:

  • 0 bis 10 °dH weich
  • 10 bis 16 °dH mittel
  • größer 16 °dH hart

Bakteriologische Kenngrößen

Mit den nachfolgend erläuterten bakteriologischen Kenngrößen können Aussagen getroffen werden über

  • die allgemeine hygienische Wasserbeschaffenheit und den Verunreinigungsgrad mit mikrobiologisch verwertbaren Substanzen
  • den hygienischen Zustand und die Wirksamkeit von Aufbereitungsverfahren und Desinfektionsmaßnahmen
  • das Eindringen von Oberflächenwasser in ein Wasserversorgungssystem (z.B. durch schlechten baulichen Zustand)
  • Schutzgebietsverletzungen oder fehlende Schutzgebiete
  • die Veränderung der Wasserqualität während der Speicherung und Verteilung
  • Einflüsse von Biofilmen.

Clostridium perfringens

(Parameterwert: 0)

Clostridium perfringens ist ein Darmbakterium, das nur in sauerstofffreier Umgebung überleben kann. Dieser Parameter muss untersucht werden, wenn das Wasser, dessen Nutzung der Trinkwasserverordnung unterliegt, desinfiziert wird. Diese Untersuchung dient zur Überprüfung der Wirksamkeit der Aufbereitungsmaßnahme.

Coliforme Bakterien

(Indikatorparameterwert: 0)

Das Vorhandensein von coliformen Bakterien im Wasser kann ein Hinweis auf eine mögliche fäkale Verunreinigung sein. Coliforme Bakterien können aber auch aus anderen Quellen stammen (z. B. aus dem Erdboden). Sie dienen zur Charakterisierung der allgemeinen hygienischen Wasserqualität.

Enterokokken

(Parameterwert: 0)

Der Nachweis von Enterokokken zeigt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine fäkale Verunreinigung an. Enterokokken können im Wasser zum Teil länger überleben als Escherichia coli.

Escherichia Coli (E.-coli)

(Parameterwert: 0)

Der Nachweis von E.-coli Bakterien ist ein eindeutiger Hinweis auf eine fäkale Verunreinigung.

Koloniebildende Einheiten (KBE) bei 22 °C und 37 °C

(Indikatorparameterwert: für nicht desinfiziertes Wasser gilt
bei 22 °C 100 KBE/ml und bei 37 °C 20 KBE/ml)

Bei der Koloniezahlbestimmung wird 1 ml Wasserprobe auf ein Nährmedium (Nahrungsquelle für Mikroorganismen) aufgebracht und in einem Brutschrank eine bestimmte Zeit bebrütet. Die im Wasser vorhandenen vermehrungsfähigen Mikroorganismen bilden dabei Kolonien, die dann ausgezählt werden.

Bebrütet wird bei 37 °C (Optimum vieler Darmbakterien) und bei 22 °C (Optimum vieler Wasser- und Bodenbakterien).

Pseudomonas aeruginosa

(Parameterwert: 0)

Bakterien der Gattung Pseudomonas aeruginosa können in der freien Umgebung vorkommen, sind feuchtigkeitsliebend und haben geringen Nährstoffbedarf. Pseudomonas aeruginosa können Entzündungen oder Wundinfektionen verursachen. Dieser Parameter muss untersucht werden, wenn das Wasser, dessen Nutzung der Trinkwasserverordnung unterliegt, desinfiziert bzw. chemisch-technisch aufbereitet wird. Diese Untersuchung dient zur Überprüfung der Wirksamkeit der Desinfektionsmaßnahme.

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